«Vielleicht wird der Mensch erst vollends menschlich, wenn er sich auf das Animalische in ihm besinnt.» Jessica Ullrich, Kulturwissenschaftlerin
Die Tanzproduktion Being Animal von Irina Lorez & Co setzt das Verhältnis von Mensch und Tier in neue Bezüge. Am Beispiel von Katzen erkundet sie in einem lang angelegten Kreationsprozess die Vielfalt der Beziehung, die wir Menschen zu Tieren aufbauen können, wenn wir versuchen, unsere anthropozentrische Weltsicht zu erweitern. Was für Kommunikations- und Interaktionsformen sind möglich? Welche Beeinflussung, Berührung und Mobilisierung des eigenen Körpers, Denkens und Handelns finden bei interspezifischen Begegnungen und im Zusammenleben mit Katzen statt? Um sich diesen Fragen zu nähern, verbringt Irina Lorez viel Zeit mit halbwilden und domestizierten Katzen, tastet sich an ihre Seins- und Wahrnehmungsweisen heran, begibt sich mit ihnen auf Augenhöhe. Zudem befragt sie mehrere Menschen zu ihren engen oder aussergewöhnlichen Beziehungen zu Katzen und begleitet diese auch in ihrem Alltag. Auf dieser Grundlage entsteht eine choreografische Arbeit, die die Schnittstelle zwischen Mensch und Tier performativ-ästhetisch und tänzerisch-physisch auslotet. Die Produktion lädt dazu ein, über das Tierische im Menschen und das Menschliche im Tier nachzudenken und schafft die Vision einer Welt, die einen vereinten und durch gegenseitige Zugehörigkeit gewachsenen Lebensraum von Mensch und Tier im Blick hat.
Credits
Konzept, Choreografie, Performance: Irina Lorez
Musik: Marie-Cécile Reber
Video: Kevin Graber
Licht: Michael Eigenmann
Choreografische & dramaturgische Begleitung: Kuan-Ling Tsai
l’oeil extérieur: Mona De Weerdt
Mitarbeit Texte: Andrea Hinnen
Produktionsleitung & Gestaltung: Eric Amstutz
Katzen: Manucci, Biggs, Rumi, Schamsi, Tabrizi, Fini, Lani, Sufi, Giovi, Clochy, The Tiger, Lapin
Koproduktion: Südpol Luzern
Produktion: Pro Tanz Luzern
Reservation: www.tojo.ch