Wie eine geheimnisvolle Wundertüte erscheint das Programm Rising, das der britische Tänzer und Choreograf Aakash Odedra im Alleingang bestreitet: souverän spricht er mit seinem Körper, mal wirbelnd furios, mal liebevoll sanft – jede einzelne Geste mit grösster Sorgfalt ausgeführt. Ein charismatisches Spiel aus Licht und Dunkelheit eint die vier Kurzchoreografien, die Odedra von der Crème de la Crème der Choreografenzunft auf den Leib geschnitten wurden; dazu ein eigenes Stück, in dem seine tänzerische Herkunft, der indische Kathak-Tanz, am klarsten erkennbar wird. Bei Akram Khan wirkt der Tänzer wie ein eingesperrtes Tier, das kauernd auf den richtigen Moment zum Ausbruch wartet. Russell Maliphant kreiert durch ein ausgefeiltes Lichtdesign ein Verwirrspiel für die Augen, und Sidi Larbi Cherkaoui schliesslich lässt ein atmosphärisch dichtes Stimmungsbild entstehen, indem er Odedra in einem Raum aus leuchtenden Lichtpunkten bettet und einen ruhigen, magischen Schlusspunkt zaubert.